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zaterdag 12 oktober 2019

Kuno Fischer (1824 – 1907) schreef uitgebreid over Hegel en over #Spinoza [13]


Kuno Fischer was een Hegeliaanse neo-Kantiaan, zoals Beiser hem typeert in zijn
Frederick C. Beiser, The Genesis of Neo-Kantianism, 1796-1880, 2014 [Een indruk van ’t boek geeft ‘t review op NDPR - PDF’s te vinden van ’t hele boek en per hoofdstuk op BookSC]
Chapter 5, “Kuno Fischer, Hegelian Neo-Kantian,” discusses the early philosophical development of Kuno Fischer, who was a leading neo-Kantian in the 1860s. It focuses on Fischer’s attempt to synthesize Kant and Hegel, and his ambivalent attitude towards Kant’s philosophy. Fischer sometimes Kantianized Hegel and sometimes Hegelianized Kant. He never resolved this tension in his philosophical development, and remained, due to his abiding Hegelianism, a reluctant neo-Kantian despite his pivotal role in the revival of Kant’s philosophy. [Cf. Oxfordscholarship].
Friedrich Nietzsche had zijn kennis van Spinoza vooral, of waarschijnlijk uitsluitend, gehaald uit Kuno Fischers Geschichte der neuern Philosophie.*) In de eerste jaren 1900 verscheen daarvan bij Carl Winter in Heidelberg een jubileumuitgave, bestaande uit 10 delen.
Advertentie uit: Bruno Bauch, Studien zur Philosophie der exakten Wissenschaften.
BoD – Books on Demand, 2015 [Nachdruck des Originals von 1911] [books.google]

Zo verscheen als deel II
Kuno Fischer, Spinozas Leben, Werke und Lehre. Fünfte Auflage [besorgt von Carl Gebhardt].
Heidelberg: Carl Winters Universitätsbuchhandlung, 1909 [bij archive.org staat alleen de Vierte neu bearbeite Auflage. Heidelberg: Carl Winters Universitätsbuchhandlung, 1898]


en in twee banden deel VIII
Kuno Fischer, Hegels Leben, Werke und Lehre, Band 1 & 2. Carl Winter's Universitätsbuchhandlung, 1901 [Volume 8 van Kuno Fischer, Geschichte der neuern Philosophie]. Heruitgave Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1963. Heruitgave Nabu Press, 24 november 2011, cf. Amazon] [cf. Band 1 archive.org; Band 2 archive.org]

Daarin verscheen Kuno Fischers heliogravüre naar een foto van Ed. Schultze uit Heidelberg [Ik haalde hem boven dit blog binnen].  

Daar de tekst in Fraktur is gezet, is moeilijk te zoeken met het zoekwoord ‘Spinoza’. Aanvankelijk leek het daardoor alsof Spinoza in de Hegelboeken niet voorkwam. Maar met de zoekterm ‘negatio’ (Latijnse citaten staan niet in Fraktur) kon ik zien dat Spinoza wel voorkwam in het boek. Dat kan eigenlijk ook niet anders.
Ik neem hieronder het review over Kuno Fischer, Spinozas Leben, Werke und Lehre. Fünfte Auflage dat van Bruno Bauch verscheen in: Kant-Studien 17:455 (1912) [Het is te vinden op zenodo.org en BookSC]. Dit doe ik vooral daar het informatie geeft over de redactionele rol van Carl Gebhardt bij deze uitgave – een mooie aanvulling op het blog van 30-11-2014: "Carl Gebhardt (1881 – 1934) de Spinoza-geleerde veronachtzaamd?" De Spinozageleerde Carl Gebhardt over wie nog altijd geen monografie verschenen is! Hier die bespreking:

Fischer, Kuno. S p i n o z a s L e b e n , W e r k e und L e h r e.
Fünfte Auflage. Carl Winters Universitätsbuchhandlung. Heidelberg 1909.
(XVI u. 636 S.)

         Die Gesichtspunkte, unter denen ich die bisher von mir angezeigten
Bände von Kuno Fischers Geschichte der neueren Philosophie behandelt
habe, werde ich mit besonderem Rechte auch seinem „Spinoza" gegenüber
zur Anwendung zu bringen haben. Den eigentlichen Inhalt dieses ja
bereits in fünfter Auflage vorliegenden Werkes, die Art, wie Kuno Fischer
zunächst die Descartessche Schule überhaupt historisch zu begreifen sucht,
um Spinoza als deren „Vollender und Schlussglied" zu würdigen, darf
ich ebenso als bekannt voraussetzen, wie die meisterhafte biographische
Charakteristik, die stets eine um so höhere Bewunderung verdienen wird,
als jeder, der Kuno Fischer selbst menschlich näher getreten ist, weiss, in
eine wie sehr seiner eigenen heterogene Denkerindividualität er sich
gerade hier hineinfinden und hineinleben musste, um sie in ihrer ganzen
Intimität fassen und darstellen zu können. Ebenso darf seine Analyse der
Spinozistischen Lehre jetzt als bekannt gelten, so sehr sie noch ein
Schopenhauer missverstehen konnte. Und, wie von den übrigen von mir
schon angezeigten Bänden der Neuauflage des Hauptwerkes von Kuno
Fischer, so ist es auch von diesem meine feste Überzeugung: Sowenig die
historische Forschung je stillstehen darf, und so sehr sie auf Bereicherung
wie Berichtigung stets wird bedacht sein müssen, so wird sie, wenn sie
sich nicht in tote Wort- und Buchstaben-Gelehrsamkeit verlieren, sondern
dem lebendigen Geiste der Geschichte selbst gerecht werden will, auch
diesem Werke Kuno Fischers immer einen Ehrenplatz in ihrem Bereiche
anzuweisen haben.

        Was nun aber gerade die Berücksichtigung der historischen Weiterarbeit
für diese neue Auflage anlangt, worauf ich auch diesmal den Schwerpunkt
des Referates zu legen habe, so wird man dem Bearbeiter des „Spinoza"
gerade ganz besonderen Dank wissen müssen. Das Werk war vom
Verlage in die denkbar beste Hand gelegt. Die Bearbeitung hat ein
Forscher übernommen, der sich auf dem Gebiete der Spinoza-Forschung,
wie überhaupt nur ganz wenige, bewährt hat, Carl Gebhardt. Was er
unter dem bescheidenen Namen eines „Anhangs" in der ebenso bescheidenen
Form von „Anmerkungen" zur Ergänzung von Kuno Fischer (im ganzen
übrigens drei volle Bogen Petit-Satz) beigesteuert hat, das besitzt in vielen
Partien den Wert eigener philosophiegeschichtlicher Abhandlungen. Ich
erwähne nur folgende Artikel: „Spinoza und die Frauen" (Anm. 7), «Der
Freundeskreis Spinozas" (Anm. 9), „Leibniz und Spinoza" (Anm. 14), „Die
Bibliothek Spinozas" (Anm. 17), „Ausgaben und Übersetzungen der Werke
Spinozas" (Anm. 21), „Zum Tractatus brevis" (Anm. 23), „Spinoza und die
Stoa" (Anm. 26), „Die Entstehung der Abhandlung über die Verbesserung
des Verstandes" (Anm. 26), der übrigens Gebhardt früher schon eine
besondere eingehende, gründliche und scharfsinnige Untersuchung gewidmet
hatte, „Spinoza und Bacon" (Anm. 27), „Zu den Principia Philosophiae
Cartesianae und den Cogitata metaphysica" (Anm. 28), „Die Entstehung
des theol.-polit. Traktates" (Anm. 30), „Spinoza und das Christentum" (Anm. 31),
„Der tractatus poüticus als Staatsschrift" (Anm. 35), „Die amgebliche
Wandlung in der Staatslehre Spinozas" (Anm. 36) — welche
beiden letzten Artikel um so mehr ins Gewicht fallen, als Gebhardt der
einzige ist, der das Thema „Spinoza als Politiker" bereits monographisch,
wenn auch nur kurz, so doch mit tieferem Verständnis und Sachkenntnis
behandelt hat, während sonst darüber nur dilettantisch räsonniert wurde —
ferner die „Neuere Spinoza-Litteratur" (Anm. 38) sowie endlich das sorgfältige
Register. Das mag genügen, um wenigstens durch die Aufzählung dem Leser
eine Vorstellung davon zu geben, welche ungemein wertvolle Bereicherung gerade
die Neuauflage dieses Bandes durch seinen Herausgeber erfahren hat.

        Das Interesse der Gegenwart an Spinoza bewegt sich in Extremen:
Auf der einen Seite sucht ihn eine monistische Popularphilosophie als den
ihrigen auszugeben und zu ihrem Heros zu stempeln. Auf der anderen
Seite tritt eine wissenschaftlich gerichtete philosophische Tendenz mit
Masstäben moderner Erkenntnistheorie und Metaphysik an ihn heran, kritisiert
ihn, ohne ihm historisch gerecht zu werden. So entgegengesetzt
beide Tendenzen an und für sich sein mögen, sie kommen in einer
ungerechten Herabsetzung der Grösse des Denkers überein. Denn eine
Herabsetzung ist es ebenso, wenn der vulgäre Gegenwartsmonismus Spinoza
als seinen Heros preiset, wie wenn die wissenschaftliche Beurteilung ihn
ohne Zusammenhang des geschichtlichen Werdens blos kritisiert. Es ist
zu hoffen, dass die Neuauflage des Werkes von Kuno Fischer, aus echtem
historischen Geiste geboren, auch den echten historischen Gesichtspunkt
Spinoza gegenüber wieder gewinnen hilft. Für dieses historische Verständnis
wird es, wie kaum ein anderes, als Führer dienen können.
        Halle a. S.                                                                                       Bruno Bauch.
_____________________

*) cf. Andreas Urs Sommer, Nietzsche’s Readings on Spinoza. A Contextualist Study, Particularly on the Reception of Kuno Fischer. In: Journal of Nietzsche Studies, Vol. 43, No. 2, 2012. [PDF academia.edu]

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