In
september 2011 had ik een vierdelige blogreeks “Pantheismusstreit - mijlpaal of steen des aanstoots?” [1], [2], [3], [4]. Ik schreef die
n.a.v. het hoofdstuk van Ursula Goldenbaum: “The Pantheismusstreit – Milestone
or Stumbling Block in the German Spinoza Reception?” [in: Michael Hampe, Ursula
Renz, Robert Schnepf (Eds.). Spinoza's
Ethics. A Collective Commentary. Brill, 2011].
Daarin ging het o.a. over Hermann S. Reimarus en diens onuitgegeven Apologie oder Schutzschrift für die vernünftigen Verehrer Gottes. De tekst was door hem geschreven tussen 1735-1767/68, maar pas in 1972 is die voor het eerst in druk verschenen; door Reimarus dus niet uitgegeven daar hij donders goed wist dat hij er last mee zou krijgen. Reimarus ontkende net als Spinoza het bestaan van wonderen en vond - eveneens net als Spinoza - dat ethische doctrines die nodig waren voor het voortbestaan van een maatschappij, voldoende uit de rede konden worden begrepen en geen openbaring nodig hadden. Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781) had de tekst in handen gekregen, waarna hij er als bibliothecaris van de Herzögliche Bibliothek in Wolfenbüttel delen uit publiceerde onder de titel Fragmente eines „Ungenannten“. Dat leidde tot de zgn. Fragmentenstreit. Enfin, meer daarover in die genoemde blogs.
Daarin ging het o.a. over Hermann S. Reimarus en diens onuitgegeven Apologie oder Schutzschrift für die vernünftigen Verehrer Gottes. De tekst was door hem geschreven tussen 1735-1767/68, maar pas in 1972 is die voor het eerst in druk verschenen; door Reimarus dus niet uitgegeven daar hij donders goed wist dat hij er last mee zou krijgen. Reimarus ontkende net als Spinoza het bestaan van wonderen en vond - eveneens net als Spinoza - dat ethische doctrines die nodig waren voor het voortbestaan van een maatschappij, voldoende uit de rede konden worden begrepen en geen openbaring nodig hadden. Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781) had de tekst in handen gekregen, waarna hij er als bibliothecaris van de Herzögliche Bibliothek in Wolfenbüttel delen uit publiceerde onder de titel Fragmente eines „Ungenannten“. Dat leidde tot de zgn. Fragmentenstreit. Enfin, meer daarover in die genoemde blogs.
De
liberale theoloog en schrijver David Friedrich Strauß (1808 - 1874), vooral
bekend om zijn boek Das Leben Jesu,
kritisch bearbeitet (1835–1836), waarin hij Jezus zag als een mythisch
opgesierde Joodse rabbijn, hield zich uitgebreid bezig met deze Wolfenbüttelschen
Fragmente (zoals hij de meestal Wolfenbütteler Fragmente genoemde teksten omschrijft) en bracht daarover in 1862 op de markt: Hermann Samuel Reimarus und seine Schutzschrift für die vernünftigen
Verehrer Gottes. In het Vorwort stak hij de loftrompet over Reimarus die Spinoza,
zijn voorganger, misschien wel overtrof.
Ik
neem hieronder het begin over van zijn in Fraktur gedrukte voorwoord en daarna zijn paragraaf
over Spinoza die ik m.b.v. van een OCR-programma in gewone tekst heb omgezet (de voetnoten worden hier doorgenummerde eindnoten).
6
Griff in
solcher Anfechtung Reimarus nach den damals vorhandenen Vertheidigungen der
Bibel und der christlichen Religion, aber ebenso auch nach den Schriften, gegen
welche jene Vertheidiger beide in Schutz nahmen, so sand er den Angriff
meistens stärker und nachhaltiger als die Vertheidigung, sah seine Zweifel
bekräftigt und gemehrt, statt beschwichtigt und gemindert.
Jn der That
war dem Ergebniß, zu welchem Reimarus in Betreff der christlichen Religion und
der biblischen Bücher gelangte, schon von verschiedenen Seiten vorgearbeitet.
Auch von rechtglaubigen oder doch in einer der verschiedenen Kirchen
Verbliebenen Theologen waren in der letzten Zeit Forschungen angestellt und
Ansichten aufgestellt worden, die zersetzend wirken mußten, und selbst manche
als Abwehr von Angriffen gemeinte Darstellungen hatten gefährlicher als Angriffe
gewirkt. Die wahren geschichtlichen Beziehungen der vermeintlich messianischen
Weissagungen des Alten Testaments hatte Grotius in seinem Commentar, wie ihm
Reimarus nachrühmt, schon großentheils glücklich aufgedeckt, und die doppelte
Beziehung, die er hin und wieder annahm (wie der Stelle Jesaias 53 zunächst aus
Jeremias, in höherem Sinne auf Christus), gab sich dem Tiefersehenden leicht
als eine bewußte oder unbewußte Anbequemung an das kirchliche System zu
erkennen. [1]
Surenhusen’s Versuch, die apostolische Erklärungsart jener Weissagungen durch
Zurückführung auf die Regeln damaliger jüdischer Schriftauslegung zu
rechtfertigen, überzeugte Reimarus vollends davon, daß nach diesen Regeln ,,keine
einzige gesunde Erklärung” zu Wege zu bringen sei [2],
und des Clericus Abhandlung über den Durchgang der Jsraeliten durch das rothe
Meer veranlaßt ihn zu dem Ausrufe: “Wahrlich, solche jämmerliche Unterstützung
der abenteuerlichsten Wunder sind die besten Schutzschriften siir die
Ungläubigen.”[3]
Außerhalb
der Kirche hatte im siebzehnten Jahrhundert Spinoza, gestützt auf sein aus dem
Cartesianismus entwickeltes philosophisches Princip und anknüpfend an die
Forschungen aufgeklärter Rabbinen, wie Iben Esra und Maimonides, über
Offenbarung und Wunder, Schrift und Schriftauslegung Gedanken geäußert, die weitgehende
Folgesätze in sich schloßen. Jn dem Satze, daß in der Bibel nach jüdischer
Weise meistens die Mittelursachen übersprungen und die Wirkungen ohne weiteres
auf Gott als die oberste Ursache zurückgeführt·seien, daß man also, wenn es
heiße, Gott habe jemanden etwas gesagt, nicht gleich an eine übernatürliche
Offenbarung denken dürfe, sondern nur, wenn dieß ausdrücklich versichert werde,
oder aus den Umständen folge [4],
darin lag die ganze Schriftanslegung des Rationalismus. Der Satz, daß das
Erlenntnißs medium der Propheten die Einbildungskraft gewesen sei, und sie
insofern manches außerhalb der Grenzen der Vernunft Liegende haben erkennen können,
weil die Grenzen der Einbildungslraft weiter seien, als die der Vernunft [5],
war von unabsehlicher Tragweite. Daß wir Gottes Sein und Wesen besser aus dem festen
und unveränderlichen Naturlauf, als aus den sogenannten Wundern erkennen, die,
im strengen Sinn als Unterbrechungen des Naturlaufs genommen, und das Dasein
Gottes vielmehr zweifelhaft machen müßten[6]),
ist ein Satz jeder echten Philosophie, der daher auch in die Leibnitz-Wolfische,
welcher Reimarus zunächst folgte, übergegangen ist. Auf Spinoza’s Ansichten über
die Zusammensetzung und späte Abfassung des Pentateuchs und der übrigen
alttestamentlichen Geschichtsbücher nimmt Reimarus ausdrücklich beistimmenden
Bezug [7],
und die Mahnung des Philosophen die Bibel nicht wie das Werk eines und desselben
Verfassers zu betrachten, sondern auf die Verschiedenheit der Schriftsteller,
ihrer Zeitalter, Standpunkte und Zwecke wohl Acht zu geben [8],
hat er, wie-Wenige in damaliger Zeit, sich gesagt sein lassen.
Hatte
Spinoza die Persönlichkeiten der biblischen Geschichte zwar auf den Boden
natürlicher Menschlichkeit gestellt, übrigens aber glimpslich behandelt, so unterwarf
Bayle [9]
in seinem Dictionnaire mehrere derselben einer äußerst herben moralischen
Beurtheilung. Die Uebertreibung etlicher Kirchenväter, dem Abrabam noch
Lobsprüche dafür zu ertheilen, daß er dem Pharao und später dem Abimelech
gegenüber die Ehre seiner Frau durch das Vorgeben, sie sei mer seine Schwester,
in Gefahr brachte, veranlaßt ihn zu allerlei beißenden Bemerkungen. Man sage
was man wolle, urtheilt er, diese Geschichte beweist, daß Abraham den Tod mehr
als die eheliche Schande fürchtete, und daß er nichts weniger als ein eifersüchtiger
Ehemann war. Des Erzvaters Wunsch übrigens, ais der Bruder der schönen Sara gut
behandelt und reich beschenkt zu werden, erscheint Bayle’n. noch
tadelnswerther, als dessen Furcht, um der schönen Gattin willen sterben zu
müssen. [10] [usw]
Meer info bij
de Biblioteca Augustana: over Reimarus en over de Fragmente eines Ungenannten.
[1] S. Reimarus’ Schuhschrift, I. Thl., V.
Buch,.11. Kap. § 2. 7.
[2] II. Thl., III. Buch, IV. Kap., §. 7
[3] I. Thl. III. Buch, II, Kap., §. 10;
bei Nietmey XX. 426.
[4] Tractat.
theol. polit., cap. I. De prophetia
[5] Ebendas.
[6] Ebendas.,
cap. Vl. De miraculis
[7] Schutzschrift II- Thl., VI. Buch, II. Kap., §. 6. Vgl. mit
Tract. theol. Polit. Cap. VIII-X.
[8] Tract.
theol. Pol., cap XIV, Opp. ed. Gfroerer, I, 183
[9] Geb.
1647 , gest. 1706.
[10] Dictionnaire,
Art. Sara, Vgl. mit dem Art. Abimelech.
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