● Rainer Mühlhoff,
Immersive Macht. Affekttheorie nach Spinoza und Foucault. Frankfurt am
Main: Campus Verlag, 8 maart 2018 – 501 pagina’s. PDF Inhalt und Einleitung. Cf. ook academia.edu – cf. books.google
Nicht nur im Silicon Valley oder in Startups, sondern
auch in den sozialen Medien und in den populistischen Bewegungen der Gegenwart
hat sich eine neue Regierungstechnik etabliert: Menschen werden durch gezielte
Stimulierung von Emotionen und Affekten beeinflusst. Dieses Buch entwickelt
eine philosophische Theorie zum Zusammenhang von Affektivität, Macht und
Subjektivierung. Zugleich nimmt es die sozialen und ökonomischen Verhältnisse
westlicher Gesellschaften in den Blick. Es leistet einen Beitrag zur kritischen
Sozialphilosophie und zu einer Theorie der Gouvernementalität.
De inleiding is zeer lezenswaardig –
geeft een duidelijk overzicht van de affectstudies in de laatste jaren, alsmede
van de twee hoofdrichtingen daarin (lezing aanbevolen). Hier haal ik de eerste alinea’s
naar binnen die gewijd zijn aan Spinoza:
1. Affekt und Immanenz bei Spinoza
Spinozas Affektenlehre ist ein grundlegender Bezugspunkt der Debatte des affective turn in den Kultur- und Geisteswissenschaften seit den 1990er Jahren. Und doch fällt die Zahl der Autorinnen und Autoren, die explizit mit Spinozas Texten arbeiten, gegenüber der Anzahl derer deutlich zurück, die sich nur mittelbar in eine spinozistische Tradition stellen. In dieser Konstellation kursieren spinozistische Theorieelemente in uneinheitlicher und oft interpretatorisch über mehrere Glieder hinweg angeeigneter Weise im gegenwärtigen Diskurs. Als Hauptströmungen dominieren dabei einerseits die wirkmächtige Spinoza-Rezeption von Gilles Deleuze; andererseits ist etwa die philosophisch-populärwissenschaftliche Reappropriation von Spinozas Affektenlehre durch den Neurowissenschaftler Antonio Damäsio in einigen geistes- und kulturwissenschaftlichen Kreisen einflussreich rezipiert worden.
1. Affekt und Immanenz bei Spinoza
Spinozas Affektenlehre ist ein grundlegender Bezugspunkt der Debatte des affective turn in den Kultur- und Geisteswissenschaften seit den 1990er Jahren. Und doch fällt die Zahl der Autorinnen und Autoren, die explizit mit Spinozas Texten arbeiten, gegenüber der Anzahl derer deutlich zurück, die sich nur mittelbar in eine spinozistische Tradition stellen. In dieser Konstellation kursieren spinozistische Theorieelemente in uneinheitlicher und oft interpretatorisch über mehrere Glieder hinweg angeeigneter Weise im gegenwärtigen Diskurs. Als Hauptströmungen dominieren dabei einerseits die wirkmächtige Spinoza-Rezeption von Gilles Deleuze; andererseits ist etwa die philosophisch-populärwissenschaftliche Reappropriation von Spinozas Affektenlehre durch den Neurowissenschaftler Antonio Damäsio in einigen geistes- und kulturwissenschaftlichen Kreisen einflussreich rezipiert worden.
Für die vorliegende Untersuchung ist
Spinoza eine Schlüsselfigur. Mit einem direkten Rückgriff auf sein Hauptwerk Ethik in geometrischer Ordnung dargestellt
(E) und in grundsätzlicher Orientierung an der Interpretation von Gilles
Deleuze stelle ich dieser Untersuchung einen theoretischen Teil voran, dessen
Erträge sich in den folgenden Kapiteln zeigen werden. Im Mittelpunkt dieses
ersten Teils steht die Entwicklung eines geeigneten philosophischen und
(sozial-)ontologischen Begriffsrahmens, der mit einigen Annahmen der modernen
abendländischen Denktraditionen — wie methodischer Individualismus,
Körper-Geist-Dualismus — bricht. Die Aktualisierung von Spinozas
wirkungsmonistischer Ontologie und Affekttheorie spielt für das hier geplante
Gesamtvorhaben die Rolle einer strategischen
und politischen Setzung einer (Gegen )Ontologie. Sie hat sich nachfolgend
an dem sozialtheoretischen und kritischen Explikationsanspruch zu bewähren, der
in der Einleitung skizziert wurde. Zugleich wird meine Betrachtung auch
Auslegungsvorschläge mit systematischem Eigenwert vorbringen — insbesondere
wird sie die dynamische Lesart Spinozas bei Deleuze in einigen Punkten
weiterführen.
Inhaltlich ist der Rückgriff auf
Spinoza in dreierlei Hinsicht ertragreich: Erstens, weil ihm ein präzis
gefasster Affektbegriff entspringen wird. Dieser zeichnet sich dadurch aus,
dass er eine relationale Wirkungsgröße sowohl zwi-schen Einzeldingen als auch
in einem Gesamtgeschehen benennt. Dabei wird sich diese Konzeption einem
methodologischen Individualismus und einer Terminologie »innerer Zustände« im
Denken über Affektivität und Emotionen entziehen — Affekt ist bei Spinoza keine
»innerliche« Größe, sondern bezogen auf Binnenrelationen in Wirkungsgefügen.
Ein zweiter wesentlicher Aspekt ist, dass Affektivität bei Spinoza von Beginn
an gleichermaßen als körperliches wie als geistiges Geschehen expliziert werden
kann. Spinozas Theorie läuft nicht darauf hinaus, von einer »Affektautonomie«
des Körpers gegenüber etwa diskursiven, sprachlichen oder imaginativen
Prozessen des Sozialen zu sprechen (vgl. Massumi 1995); er bietet vielmehr die
Möglichkeit, gerade die Verwobenheiten und wechselseitigen Umschlagpunkte
zwischen Affizierungen in körperlicher und in diskursiver Präsenz zu befragen.
Drittens schließlich ist das
spinozistische Denken der Affekte von Beginn an mit einem Begriff von Macht (potentia) verknüpft, die in Form des Vermögens zu affizieren und affiziert zu
werden jedem Einzelding zukommt.3 Es wird sich als die
maßgebliche Theorieentscheidung Spinozas herausstellen, dass er ein Wesen mit
seinem Vermögen identifiziert, qua Affizierung in relationalen
Wirkverhältnissen zu stehen. Sein heißt
bei Spinoza Sein-Können, und dies
wird verstanden im Sinne der Wirkmächtigkeit,
die ein Vermögen (potentia) ist, zu
affizieren und affiziert zu werden.
Weil das Sein damit durch ein untrennbar aktives und rezeptives Vermögen im Immanenzfeld zwischenindividueller
Relationen charakterisiert ist, ist ein spinozistischer Affektbegriff besonders
aussichtsreich an subjekt- und sozialtheoretische Fragestellungen anschließbar,
die von einem strukturellen Machtbegriff ausgehen. Dies wird in den Teilen II
und III dieser Untersuchung ausgeführt.
3 Im
Folgenden werden meist die Begriffe »Vermögen« oder »Affizierungsvermögen»
verwendet, wenn die potentia des Einzeldings gemeint ist. »Macht« im engeren
Sinne bezeichnet ein strategisches Gesamtwirken gouvernementaler Formationen
(vgl. Kap. 5). Dieses steht allerdings in Zusammenhang mit dem Vermögen (potentia) der Einzeldinge.
● Ernst van Alphen & Tomáš Jirsa (eds.), How to Do Things with Affects: Affective
Triggers in Aesthetic Forms and Cultural Practices. Leiden: Brill,
2019. Cf. Inhoud ook op academia.edu,
Daarin Chapter 3, Jan Slaby, Relational Affect: Perspectives
from Philosophy and Cultural Studies, pp. 59–81 cf. academia.edu en ook op janslaby.com
● Melissa Gregg & Gregory J. Seigworth (eds.), The Affect Theory Reader. Duke
University Press, 2010 - 402 pagina's – books.google
- Pdf
van het hele boek te vinden op BookSC]
● Eugenie Brinkema, The Forms of Affect. Durham, N.C.: Duke University Press, 2014. - te vinden op BookSC.
Het boek gaat vooral over film en filmtheorie. De schrijfster geeft o.a. kritiek op Massumi.
● Eugenie Brinkema, The Forms of Affect. Durham, N.C.: Duke University Press, 2014. - te vinden op BookSC.
Het boek gaat vooral over film en filmtheorie. De schrijfster geeft o.a. kritiek op Massumi.
● Melissa Gregg & Gregory J. Seigworth (eds.), The Affect Theory Reader. Duke University Press, 2010 - 402 pagina's – books.google - Pdf van het hele boek te vinden op BookSC]
Tussendoor ook een artikel:
● Ericka Tucker, "Spinoza's Social Sage: Emotion and the Power of Reason in Spinoza’s Social Theory." In: Revista Conatus - Filosofia de Spinoza - Vol. 9, No 17 - Julho 2015 - academia.edu
Tussendoor ook een artikel:
● Ericka Tucker, "Spinoza's Social Sage: Emotion and the Power of Reason in Spinoza’s Social Theory." In: Revista Conatus - Filosofia de Spinoza - Vol. 9, No 17 - Julho 2015 - academia.edu
●
Darren Ellis & Ian Tucker, Social
Psychology of Emotion. SAGE, 2015 - 216 pagina's –books.google.
“Introduction: The social context of emotion” is te vinden op academia.edu. Cf. vooral Chapter 9 “Affect Theory: Post-Structuralist
Accounts.” PDF van Chapter 9.
In
this chapter we discuss some of the post-structural developments of emotion studies
known as ‘affect theories’. In doing so we will include:
••
A view of Freud’s and later Tomkins’ affect theories
••
A discussion of Deleuze’s process of philosophy and affect
••
A critical review of Massumi’s notions of affect
••
A consideration of the place of affect in subjectivity and social psychology
● Donald R. Wehrs & Thomas
Blake (Eds.), The Palgrave Handbook of
Affect Studies and Textual Criticism. Palgrave
Macmillan imprint of Springer Nature, 2017, [Pdf van het hele boek te
vinden op BookSC]
Daaruit verwees ik in het vorige blog naar Chapter 2: Kate Stanley, "Affect and
Emotion: James, Dewey, Tomkins, Damasio, Massumi, Spinoza," p. 96 – 112 - Chapter
2 books.google;
● Stephen Ahern (ed.), Affect Theory and Literary Critical Practice:
A Feel for the Text. Palgrave Macmillan imprint of Springer Nature, 2018
263 pagina's – books.google
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BeantwoordenVerwijderenBreng je zelf geen inhoudelijk commentaar?
Bedankt alvast.
Waarom zou ik?
BeantwoordenVerwijderenMijn "inhoudelijk commentaar" zit helemaal vervat in: "De inleiding [van Rainer Mühlhoff, Immersive Macht. Affekttheorie nach Spinoza und Foucault] is zeer lezenswaardig – geeft een duidelijk overzicht van de affectstudies in de laatste jaren, alsmede van de twee hoofdrichtingen daarin (lezing aanbevolen)."