Karl Jaspers over de oneindige modi bij Spinoza

De opmerking van Henk Keizer in reactie op een vorig blog – “Van het boek van Karl Jaspers herinner ik me dat hij schrijft dat er bij Spinoza geen verbinding is tussen God en de oneindige modi enerzijds en de wereld van de eindige dingen anderzijds” – deed mij op zoek gaan naar wat Jaspers daarover precies schreef. Daarbij overkwam mij nog serendipisch een aardige ontdekking, waarmee ik in een volgend blog kom.

 

In zijn deel over Spinoza in Die großen Philosophen (1957) dat door Piper in 1964 apart als boek en in 1978 in paperback is uitgegeven [en dat onder redactie van Hannah Arendt in 1966 in het Engels is vertaald], behandelt Karl Jaspers Spinoza’s Metaphysische Vision in de volgende paragrafen: a) Substanz, Attribut, Modus; b) Gott, c) Die zwei Attribute; d) Die Modi; e) Die Zeit; die Notwendigkeit; f) Sprung zwischen Gott und Welt und die Frage nach ihrer Einheit.

Ik breng hierna de § Die Modi, die vooral over de oneindige modi gaat. Het commentaar in kleinere letter dat hij eraan toevoegt zet ik hier - om 't leesbaar te houden - in grotere letter; daarin komt niet aan de orde wat Henk aangaf. Dat is te vinden in de langere § f, waaruit ik slechts een klein – maar genoeg zeggend - deel overneem.

 

d) Die Modi

Die Einzeldinge zusammen (omnia) sind die Welt. Sie sind die Modi. Wie sich für Spinoza die Welt konstituiert, von der Substanz her durch die Attribute Denken und Ausdehnung zu den Modi, ist nun näher zu sehen.

Die Einzelwesen sind endliche. Der Zusammenhang dieses Endlichen, in dem eines durch das andere ist, geht ins Endlose. Die endlichen Einzelwesen gehören dem Zusammenhang alles Endlichen an, der selbst als endlos unendlich ist. Diese Unendlichkeit ist Folge der Unendlichkeit Gottes, aber selber gegründet in einem dritten Unendlichen, den unendlichen Modi, die nicht die Unendlichkeit Gottes und nicht die Endlosigkeit der Einzeldinge sind, sondern zwischen beiden stellen. Sie heißen: der unendliche Verstand (intellectus infinitus), entsprechend dem Attribut des Denkens, Bewegung und Ruhe (motus et quies), entsprechend dem Attribut der Ausdehnung, und das Weltganze (facies totius universi). Im Weltganzen sind die Einzeldinge (res particulares). So denkt Spinoza die Folge von der Substanz als der natura naturans zur natura naturata als der Gesamtheit der Modi, und in dieser von den unendlichen Modi zu den besonderen Dingen, in denen die beiden Attribute der Substanz als Ideen und Körper zum Ausdruck kommen. auf der einen Seite geht die Folge vom Denken (der cogitatio als Attribut) zum unendlichen Verstand (als unendlichem Modus) zu den ideen als endlichen Modi des Denkens (modi cogitandi), — auf der anderen Seite vom Raum (extensio als Attribut) zu Bewegung und Ruhe (als unendlichem Modus) zu den endlichen Modi der Körper. Beides zugleich ist die Folge von der Substanz über das Weltganze unendlicher Modus: facies totius universi) zu den einzelnen Dingen, die wir je nach ihrem Aspekt als Ideen und als Körper sehen.

Das Ganze der Welt oder der Natur ist »ein einziges Individuum, dessen Teile, das heißt alle Körper, in unendlichen Weisen wechseln, ohne irgendeine Veränderung des ganzen Individuums«. Der Zusammenhang in der Natur wäre zu erkennen in der Weise, wie jeder Teil mit seinem Ganzen zusammenhängt, und in welcher Weise er mit den übrigen Teilen zusammenhängt. Aber diese Erkenntnis »ist mir unkund, weil zu ihr erforderlich wäre, die ganze Natur und alle ihre Teile zu erkennen«. Daher ist nur die Überzeugung überhaupt zu gewinnen, »daß ein jeder Teil der Natur mit seinem Ganzen übereinstimmt und mit dem übrigen zusammenhängt«. Diese Überzeugung aber gründet in der metaphysischen Vision oder im Gottes-gedanken.

Der Grundzug dieser Anschauung der Welt ist entsprechend den zwei Attributen der Substanz: Wir begreifen in der Natur nur Körper und Weisen des Denkens (modi cogitandi). Und: Alles ist Ausdehnung und Denken. Wo Denken ist, da ist Ausdehnung, und wo Ausdehnung, da ist Denken. Denken und Ausdehnung wirken nicht aufeinander, aber da beide in den Attributen der einen Substanz wurzeln, ist »die Ordnung und der Zusammenhang der Ideen derselbe wie die Ordnung und der Zusammenhang der Dinge«. Der Körper und seine Idee, die Idee und ihr Körper sind ein und dasselbe Ding, unter dem einen oder dem anderen Attribut betrachtet.

Wiederum entstehen nicht geringe Schwierigkeiten, wenn man dieses Weltbild Spinozas als Gegenstand der forschenden Erkenntnis begründen wollte. Ist Denken und Körper im Verhältnis von Denken und Gedachtem gemeint oder als eine Parallele zweier unabhängiger Ereignisfolgen? Für beides gibt es bei Spinoza Hinweise. Aber obgleich Spinoza klar die Unendlichkeit der Forschung in der Welt unterschieden hat von dem metaphysischen Grundwissen vom Sinn des Weltseins (dort die grundsätzlich bleibende Unkunde, hier die im ganzen endgültige überzeugung), sind seine Sätze nicht widerspruchslos. Insbesondere bleibt unklar; was in der Erforschung der Beziehung von Seele und Körper faktisch möglich ist und in welchem Sinn jener Parallelismus zweier von einander unabhängiger, aber koinzidierender Zusammenhänge besteht. Mit Unrecht, aber doch veranlaßt durch Sätze Spinozas, hat sich die sogenannte Theorie des psychophysischen Parallelismus in der psychologischen Forschung des 19. Jahrhunderts auf ihn berufen. In der Aneignung Spinozas ist jedenfalls das in seinen Gedanken ausgesprochene Weltbewußtsein als Moment der Vision des metaphysischen Seins zu trennen von Gedanken, deren Sinn in der forschenden Erfahrung einer Bewährung oder Widerlegung unterliegt.

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Enige passages uit § f) Sprung zwischen Gott und Welt und die Frage nach ihrer Einheit

[…]

Jedes einzelne Endliche ist verursacht durch anderes Endliches, ins Endlose (durch causa transiens). Aber das Endliche im Ganzen ist verursacht durch Gott (durch causa immanens). Wenn daher alles, was ist, in Gott ist, so ist die Frage: Sind in ihm die unendlichen Attribute anders als die endlichen Einzeldinge? Sie sind gleicherweise in Gott, denn sonst wären sie gar nicht. Sie sind aber verschiedenerweise in Gott, weil die Beziehung der endlichen Einzeldinge (der Modi) zu Gott nicht nur die direkte ist, sondern die indirekte auf dem Wege über die endlichen Zusammenhänge. Das spricht Spinoza so aus: »Die Idee eines tatsächlich existierenden Einzeldings hat Gott zur Ursache, nicht sofern es unendlich ist, sondern sofern es betrachtet wird als affiziert durch eine andere Idee eines tatsächlich existierenden Einzeldings, deren Ursache Gott ebenfalls ist, sofern es durch eine andere dritte Idee affiziert ist und so fort ins Unendliche.«

Das Verhältnis der Substanz zu den Modi oder Gottes zur Welt ist die uralte, nie lösbare Frage der Metaphysiker, die doch, jeder auf seine Weise, zu meinen scheinen, sie gelöst zu haben. Warum, wenn die Gottheit in ihrer Vollendung ist, ist überhaupt die Welt?

[…]

Ausdrücklich verwirft Spinoza die Einheit von Gott und Welt als einer Substanz, deren Teile die Einzeldinge wären. Gott ist nicht Weltstoff, aus dessen Teilung die Dinge entstehen, sondern als Substanz unteilbar, während die Einzeldinge nicht Substanz, sondern nur Modi sind, teilbar, entstehend und vergehend.

Aber wie denkt dann Spinoza? Vergeblich suchen wir die präzise Fragestellung und die eindeutige Antwort bei ihm. Er spricht in Gleichnissen, die alles, was ist, als Folge des einen, der Substanz, begreifen sollen. Es gibt nicht zwei Seinsweisen, Gott und Welt, nach deren Beziehung gefragt wird, sondern das eine Sein, das sich ausdrückt, sich expliziert, notwendige Folgen hat. Alles folgt nach Spinoza in Ewig-keit so notwendig wie aus dem Begriff des Dreiecks folgt, daß die Winkelsumme zwei Rechte beträgt. Es ist aber nicht dieselbe Folge, sondern auch dies ist nur ein Gleichnis: »wie« die mathematische Folge, so ist die metaphysische Folge.

Eine erklärende Ableitung der Welt aus dem Ursprung Gottes ist unmöglich und auch von Spinoza nicht geleistet. Indem er aus der Ursprünglichkeit seines Gottinneseins denkt, ist der Inhalt seines ausgesagten Gedankens Hinführen zu diesem Ursprung.

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Karl Jasper maakt dus duidelijk dat de – volgens hem – onoplosbare vraag van de metafysica naar de verhouding tussen God en de wereld, ook door Spinoza niet is opgelost: de verhouding substantie en modi blijft een vraag, die slechts met metaforen en gelijkenissen wordt benaderd. Daaronder vallen dus ook de oneindige modi... 

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Toevoeging 27-11-2018 van Japanse site